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Radständer für die Stadtteile: So informieren und beteiligen wir

Radständer für die Stadtteile: kurz und knapp

 

Ziel:

Viele der besonders dicht bebauten Viertel Nürnbergs sind Gebiete mit großem Altbaubestand, in denen es häufig an ebenerdigen und sicheren Fahrradabstellplätzen mangelt. Unser Ziel ist es, durch die Errichtung von Radständern genügend Abstellmöglichkeiten für Ihre Räder zur Verfügung zu stellen. Denn: Das Fahrrad wird häufiger genutzt, wenn es nicht erst aus dem Keller oder dem Hinterhof geholt werden muss. Zudem erhöhen Radständer sowohl die Diebstahl- als auch die Verkehrssicherheit. Auch Menschen, die Gehwege nutzen, profitieren: Wenn Fahrräder nicht mehr so häufig entlang der Häuserfronten oder rund um/in Baumscheiben abgestellt werden, machen sie das zu Fuß gehen nicht mehr zum Hindernisparcours.

 

Status:

2013 haben wir erstmalig systematisch ein Gebiet untersucht mit dem Ziel, dort mit Ihrer Hilfe zusätzliche sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder zu finden. Auf Grund der positiven Erfahrungen beschloss der Stadtrat, dieses Vorgehen für weitere Bereiche innerhalb des Rings durchzuführen. Bis 2022 haben wir Sie in insgesamt sieben Stadtgebieten beteiligt und so Standorte für weit über 2000 Radständer gefunden. Künftig soll jährlich ein weiteres Gebiet innerhalb des Bundesstraßen-Rings hinzukommen.

 

Beteiligung der Öffentlichkeit:

Experten unseres Verkehrsplanungsamts erheben für jedes ausgewählte Gebiet zunächst die bestehenden Radständer. Anschließend entwickeln sie erste Vorschläge für mögliche neue Standorte, die sie mit weiteren Stellen wie der Feuerwehr, den Spartenträgern, dem Einzelhandel oder den lokalen Bürgervereinen abstimmen. Anschließend kommen Sie ins Spiel: Auf einer interaktiven Karte tragen wir den Bestand an Radständern sowie unsere Vorschläge ein. Einen Monat haben Sie dann Zeit, unsere Vorschläge zu bewerten, eigene Vorschläge einzubringen oder die Ideen anderer Nutzender zu kommentieren.

Häufige Fragen

Warum brauchen wir Radständer in den Stadtteilen?

Für den Aufbau von Radständern in den Stadtteilen gibt es zwei wesentliche Argumente:

Zum einen ist Nürnberg eine der dicht bebautesten Städte in Deutschland. Viele dicht bebaute Viertel liegen in der Innenstadt. Sie sind darüber hinaus Gebiete mit großem Altbaubestand. Ihnen mangelt es häufig an ebenerdigen und sicheren Fahrradabstellplätzen.

Die Vorteile von Radständern in diesem Zusammenhang sind: Das Fahrrad wird häufiger genutzt, wenn es nicht erst aus dem Keller oder dem Hinterhof geholt werden muss. Radständer ermöglichen dies wohnortnah. Zudem erhöhen sie damit sowohl die Diebstahl- als auch die Verkehrssicherheit. Wer keine Möglichkeit hat, das Fahrrad sicher anzuketten, nutzt eher ein älteres und vielleicht weniger verkehrssicheres Fahrrad. Aber auch Menschen, die Gehwege nutzen, profitieren. Radständer werden an Flächen errichtet, die keine bzw. möglichst kleine Eingriffe für zu Fuß gehende, eingeschränkte oder mit Lasten gehende Personen bedeuten. Damit stehen sie nicht mehr so häufig entlang der Häuserfronten oder rund um/in Baumscheiben und machen das zu Fuß gehen nicht mehr zum Hindernisparcours.

Zum zweiten nutzen immer mehr Menschen das Fahrrad täglich, zum Beispiel für den Arbeits- oder Schulweg, zum Einkaufen oder in der Freizeit. Das bedeutet, es müssen auch genügend Abstellmöglichkeiten an den Zielorten zur Verfügung stehen.

Unser Ziel ist, mit den "Radständern für die Stadtteile" innerhalb des Bundesstraßenrings (B4R) ein engmaschiges Netz an Fahrradabstellmöglichkeiten zu schaffen.

Seit wann gibt es "Radständer für die Stadtteile" und warum?

Nürnberg hat bereits seit 2009 eine Radverkehrsstrategie "Nürnberg steigt auf". Diese wurde fortgeschrieben und aktualisiert. So wurde sie zum Beispiel ergänzt um die im Jahr 2021 beschlossenen Ziele und Maßnahmen des "Mobilitätsbeschlusses für Nürnberg".

Die aktuelle Radverkehrsstrategie ist bis 2030 fortgeschrieben. Die vielfältigen Maßnahmen den Radverkehr zu fördern, werden in ihr gebündelt, systematisch weiterentwickelt und aufeinander abgestimmt.

Früher erfolgte nur in der Altstadt an zentralen Plätzen, wie z. B. an Einkaufsschwerpunkten und an Bike&Ride-Anlagen, eine methodische Standortfindung für Fahrradabstellplätze. In den Wohngebieten außerhalb der Altstadt wurden Radständer meist nur aufgrund von Einzelanträgen errichtet. Doch insbesondere in Gebieten mit großem Altbaubestand mangelt es häufig an ebenerdigen und sicheren Fahrradabstellplätzen.

Vor diesem Hintergrund wurde 2013 das Projekt „Radständer für die Stadtteile“ initiiert. Das Projekt hat den systematischen Ausbau vieler dezentraler Abstellflächen in einem definierten Gebiet zum Ziel, um so ein engmaschiges Netz an Fahrradabstellanlagen gesamtstädtisch anzubieten. Gleichzeitig unterstützt es die Zielvorgabe des Mobilitätsbeschlusses für Nürnberg, mindestens 1.000 neue Fahrradabstellplätze pro Jahr bis 2030 in Nürnberg zu errichten.

Die Nutzenden werden im Rahmen von Onlinebeteiligungen direkt beteiligt. Und auch der Bedarf an speziell für Lastenfahrräder geeigneten Abstellanlagen soll abgefragt werden.

 

 

In welchen Stadtteilen wurde das Projekt bereits durchgeführt?

Bislang wurde das Projekt bereits in folgenden Gebieten durchgeführt: 

Südstadt (2013), Nordstadt (2015)Rennweg (2016)Glockenhof/Bleiweiß (2017)Altstadt (2019)Gostenhof/Rosenau (2021), und St. Johannis (2022)

Die Stadt Nürnberg plant in den nächsten Jahren jeweils einen weiteren Bereich innerhalb des Bundesstraßenrings (B4R) mit Unterstützung der Nutzenden umzusetzen. Offen sind noch die Stadtteile Sündersbühl, St. Leonhard, Steinbühl, Rabus, Hummelstein, Gleißhammer, Tafelhof, Gleißbühl, Wöhrd sowie Tullnau und Weichselgärten. Je nach Zuschnitt werden es maximal fünf weitere Projekte.

Wie erfahre ich über das Projekt in meinem Stadtteil?

Im Vorfeld eines neuen Projektes "Radständer für die Stadtteile" informiert die Stadt Nürnberg frühzeitig und breit in den jeweiligen Stadtgebieten, der Presse und den sozialen Medien.

Dazu gehören Plakatierungen an öffentlichen Stellen, die Verteilung von Sattelüberzügen in den Stadtteilen, Beiträge in Radio oder social Media-Kanälen und vieles mehr.

Was uns sehr freut - wir erreichen mit jeder Beteiligung zwischen 20 und 30 Prozent der Interessierten. Wir freuen uns auf Ihr weiteres Engagement!

Nach einer Beteiligung benötigen wir einige Zeit für Auswertung, Prüfung und Erstellung der Pläne mit den realisierbaren Radständern. Über diese Schritte informieren wir Sie hier auf onlinebeteiligung.nuernberg.de in Form von aktuellen Meldungen. Schauen Sie daher ab und zu gerne vorbei.

Wird es auch Radständer für Lastenräder geben?

In Nürnberg gibt es immer mehr Lastenräder. 2019 und 2022 hat die Stadt Nürnberg die Anschaffung von Lastenrädern finanziell unterstützt. Heute sind Lastenräder aus dem Stadtbild kaum wegzudenken.

Neben Lastenrädern in Privatbesitz gibt es in einigen Stadtteilen das kostenfreie Leihsystem "Lastenrad für Alle" mit derzeit elf Rädern sowie das VAG-Lastenrad mit 13 Lastenrädern an 11 Stationen.

Spezielle Abstellplätze für Lastenräder oder Kinderanhänger wurden bisher in Nürnberg im öffentlichen Raum eher selten ausgewiesen. Das hat folgende Hintergründe:

Unsere Radständer bauen wir in einem Abstand von 90 bis 100 Zentimeter ein. Wenn die Abstände zwischen den Bügeln vergrößert würden für Lastenräder, reduziert dies die Anzahl der Bügel an einem Standort und damit die Anzahl an Abstellmöglichkeit für Räder.

Darüber hinaus garantieren extra breite Radständer für Lastenrad oder Kinderanhänger leider nicht, dass ausschließlich Lastenräder bzw. Kinderanhänger dort abgestellt werden. Dies zeigt sich aktuell im Fahrradparkhaus am Nelson-Mandela-Platz. Die speziell für Lastenräder und Fahrradanhänger ausgewiesenen Plätze sind häufig von anderen Fahrrädern belegt.

In Gostenhof und der Rosenau wurden in 2022 sieben Lastenradparkplätze errichtet. Ein weiterer kommt in der Altstadt hinzu. Auf Wunsch prüfen wir gerne, ob Lastenradabstellflächen an einzelnen Stellen einzurichten sind. Teilen Sie uns dies während einer Onlinephase bitte explizit mit. 

 

Wie entstehen die Vorschläge der Verwaltung?

Bevor wir Ihnen eine interaktive Karte zur Verfügung stellen, passiert Einiges:

Bei Begehungen in den jeweiligen Stadtgebieten wird ermittelt, wo bereits Radständer vorhanden und wie diese ausgelastet sind. Meist ist die Belegungsquote sehr hoch. Bei diesen Begehungen wird auch dokumentiert, wo "wild" geparkt wird - zum Beispiel auf Gehwegen, in Grünflächen, an Schildern oder Pfosten.

Im gesamten Projektgebiet werden dann potentielle Standorte für Radständer gesucht. Dies können beispielsweise sehr breite Gehwege oder freie Gehwegflächen an Straßeneinmündungen bzw. neben Hofeinfahrten sein.

Diese potentiellen Standorte müssen auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden, beispielsweise ob eine Aufstellung rechtlich möglich ist, ob in direkter Nähe bereits ein Radständer geplant ist oder ob eine Feuerwehrzufahrt, ein Privatgrundstück oder ähnliches dem entgegensteht.

Die übrig bleibenden Standorte werden auf einer Karte eingetragen. Sie enthalten eine kurze Beschreibung, wo und wie viele Fahrradständer aufgestellt werden sollen. Das Bild bzw. die Bilder verdeutlichen die Lage vor Ort. Zusätzlich zeigt der Kartenausschnitt den ortsgenauen Standort an.

Ich habe mich beteiligt, was passiert mit meinen Beiträgen?

Alle Beiträge und Kommentare werden ausgewertet. Dann werden sie auf Umsetzbarkeit geprüft. 

Jeder neue Standortvorschlag wird ebenfalls auf Umsetzbarkeit geprüft, beispielsweise ob eine Aufstellung rechtlich möglich ist, ob in direkter Nähe bereits ein Radständer geplant ist oder ob eine Feuerwehrzufahrt, ein Privatgrundstück oder ähnliches dem entgegensteht.

Anschließend werden die finalen Pläne erstellt und hier veröffentlicht. Vorschläge, die nicht umgesetzt werden können, begründen wir. Als Ergebnis steht dann eine Liste der Standorte hier zur Verfügung. 

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