Direkt zum Inhalt

Hitzeaktionsplan: kurz und knapp

Menschen sitzen auf der Liebesinsel an der Pegnitz

Hitzeaktionsplan der Stadt Nürnberg

Ziel:

Maßnahmen zur Vorbeugung gesundheitlicher Risiken durch und zum Umgang mit Hitzeperioden in der Stadt bündeln und entwickeln

 

Status:

Der Nürnberger Stadtrat hat 2022 den ersten Nürnberger Hitzeaktionsplan verabschiedet. Dieser wird nun nach und nach konkretisiert und in Umsetzung gebracht.

 

Beteiligung der Öffentlichkeit:

Im Rahmen des Hitzeaktionsplans erfasst die Stadt Nürnberg Orte, an denen Menschen während heißer Sommertage Abkühlung finden. Um das Wissen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu nutzen, fragen wir im Sommer 2023 ab, welche kühlen Orte die Menschen kennen.

Hintergründe zum Projekt

Warum braucht die Stadt einen Hitzeaktionsplan?

Bisher gibt es keine rechtliche Verpflichtung, einen Hitzeaktionsplan zu erstellen. Die Notwendigkeit ergibt sich aus dem Klimawandel, dessen Folgen auch in Nürnberg spürbar sind.

Gerade in den 2000er Jahren lässt sich ein klarer Trend beobachten: Die Zahl der Tage mit einer Höchsttemperatur von 30 Grad Celsius und mehr steigt deutlich an. Dazu kommt, besonders in den dicht bebauten städtischen Quartieren: Die Zahl der so genannten "Tropennächte", in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt, nimmt ebenfalls zu. Die Dauer der Hitzeperioden wird zudem länger, was zu längeren Zeiträumen ohne merkliche Abkühlung in der Stadt führt.

Für den menschlichen Körper ist all das eine starke Belastung, die sich bei vielen Menschen wegen der fehlenden Abkühlung unter anderem in einer reduzierten Schlafqualität äußert. Die gesundheitlichen Risiken von Hitze werden oft unterschätzt. Das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit sind bei hohen Temperaturen eingeschränkt. Typische Symptome für eine Belastung des Herz-Kreislauf-Systems sind Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit.

Bereits ab Temperaturen ab 26°C kommt es zu physiologischen Veränderungen im menschlichen Körper; der Blutdruck fällt, man schwitzt mehr, was zu Flüssigkeitsverlusten führt und zu Kreislaufproblemen führen kann. Daran sollte man sich anpassen. Wichtig ist es, ausreichend zu trinken, den Schatten aufzusuchen, und gegebenenfalls die Medikation anzupassen.

Was beschreibt der Hitzeaktionsplan?

Um die Menschen in unserer Stadt zu schützen, haben wir den Hitzeaktionsplan erstellt. Sein Hauptziel ist, gesundheitliche Folgen von Hitzeereignissen in Nürnberg zu reduzieren. Mit dem Hitzeaktionsplan wollen wir die Menschen dabei unterstützen, mit weniger Beschwerden Perioden extremer Hitze zu erleben. Dies soll auch positiv auf das Gesundheitssystem wirken: wir wollen so auch die Zahl der hitzebedingten Arztbesuche und Krankenhauseinweisungen vermindern.

Der Hitzeaktionsplan zielt insbesondere auf die Ansprache besonders gefährdeter Personengruppen ab. Dazu zählen ältere Menschen ebenso wie Schwangere, Säuglinge, Kleinkinder. Auch Menschen, die körperlich im Freien arbeiten und Menschen, die in Gemeinschaftsunterkünften leben oder obdachlos sind, sind von Hitzewellen besonders betroffen.

Der Hitzeaktionsplan ist beschlossen - wie geht es weiter?

Der Hitzeaktionsplan wurde 2022 verabschiedet. Ein wichtiger Bestandteil des Hitzeaktionsplans ist, dass er jährlich evaluiert wird und die enthaltenen Maßnahmen gegebenenfalls angepasst werden können. So wie der Klimawandel in seiner Entwicklung dynamisch ist, kann auch der Hitzeaktionsplan kein feststehender einmaliger Plan sein. Er ist ein kontinuierliches Vorhaben, zu dessen Koordination die Stadtverwaltung eine Stelle geschaffen hat.

Mit den Erfahrungen aus dem ersten Jahr des Hitzeaktionsplans werden wir bestehende Maßnahmen anpassen und neue Maßnahmen hinzunehmen. Es zeigt sich, dass sich nicht alle Maßnahmen gleichermaßen umsetzen lassen und dass eine Anpassung daher notwendig ist. Die Weiterentwicklung des Hitzeaktionsplans sowie der Stand seiner Umsetzung wird jährlich dem Nürnberger Stadtrat berichtet.

Welche Projekte des Hitzeaktionsplans werden schon umgesetzt?

Der Hitzeaktionsplan ist noch nicht lange verabschiedet, einige Maßnahmen befinden sich aber bereits in der Umsetzung:

  • Die vorliegende Online-Befragung ist ein Beispiel davon. Ihre Ergebnisse sollen nach Abschluss in eine dauerhaft aktualisierte Karte unter https://hitze.nuernberg.de auf der Website des Referats für Umwelt und Gesundheit einfließen.
  • Ehrenamtliche sowie Koordinatorinnen und Koordinatoren der Seniorennetzwerke und Sigena-Treffpunkte schulen wir als Multiplikatoren, die ältere Mitmenschen im Umgang mit Hitze beraten können.
  • Ältere Menschen, die keine Unterstützung haben, können sich während Hitzewellen an das Hitzetelefon des Seniorenamts wenden. Dort wird ehrenamtliche Unterstützung vermittelt. An Hitzetagen über 30 Grad ist es künftig montags bis freitags von 11 bis 14 Uhr erreichbar unter der Nummer 09 11 / 2 31-27 37 3.

Cookies UI