Wie die Bewerbung um eine Landesgartenschau abläuft
Ablauf des Bewerbungsprozesses
Seit Anfang 2021 beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe bei der Stadt Nürnberg mit einer möglichen Bewerbung um die Austragung der Landesgartenschau 2030. Mit den ersten Ideen zu einer "Urbanen Gartenschau" in und um den Stadtgraben beschäftigte sich am 23. Juni 2021 auch der Nürnberger Stadtrat. Er beschloss, dass die Stadt Nürnberg offiziell ihr Interesse an der Ausrichtung der Veranstaltung bekunden solle.
Die eigentliche Bewerbung muss bis 8. April 2022 eingehen. Derzeit schärfen wir - mit Ihrer Unterstützung - unser Konzept einer "Urbanen Gartenschau" für die Bewerbung. Im Januar oder Februar 2022 wird der Stadtrat dann entscheiden, ob sich die Stadt Nürnberg wirklich um die Ausrichtung der Landesgartenschau 2030 bewirbt. Die Vergabe der Gartenschau erfolgt Mitte 2022. Erfahrungsgemäß dauert die Vorbereitung eines solchen Events sieben bis acht Jahre.
Was nach einem möglichen Zuschlag passiert
Wird Nürnberg als Ausrichtungsort der Landesgartenschau 2030 bestimmt, startet ein mehrjähriger Prozess der Stadtentwicklung. Dieser ist auch nach 2030 nicht abgeschlossen, denn wir wollen die "Urbane Gartenschau" als eine wichtige Zwischenstation auf dem Weg zum Nürnberg der Zukunft denken. In Nürnberg ist vorgesehen, die Bürger sowie wichtige relevante Akteure intensiv während der Vorbereitungen und der Gestaltung einzubeziehen. Es wird regelmäßige Bürgerinformationen und Bürgerbeteiligungen geben. Den Auftakt hierzu machen bereits im Jahr 2021 die Stadtgrabenspaziergänge mit Oberbürgermeister Marcus König, die Online-Diskussion am 13. Oktober und die daran anschließende Online-Umfrage zur möglichen Bewerbung.
Teile der Flächen im Stadtgraben werden zum Beispiel für Schulsport oder Kleingärten genutzt. Hier müssen Lösungen gefunden werden. Wie auch für die Sicherung von Rettungswegen und die barrierefreie Erschließung. Auch muss die Verträglichkeit mit dem Denkmalschutz geprüft werden. Die staatliche Burgen- und Schlösserverwaltung (Nürnberger Burg) muss in die Planungen mit einbezogen werden. Es muss geklärt werden, wie der Parallelbetrieb von Großveranstaltungen (beispielsweise Bardentreffen) in diesem Jahr zu behandeln ist. Für das Rahmenprogramm der Gartenschau (etwa Bühne, Gastronomie) werden zusätzliche Flächen gebraucht. Es ist viel zu bedenken, abzuwägen und zu planen.
Hintergründe zu Landesgartenschauen
Es gibt eine Bayerische Landesgartenschau Gesellschaft (BayLGS Gmbh). Ein Fachbeirat aus Vertretern verschiedener Ministerien sowie Berufsverbände, überwiegend aus dem Bereich Garten- und Landschaftsbau, berät über die Bewerbungen und spricht eine Empfehlung aus. Die Entscheidung über den Zuschlag trifft am Ende das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz in Abstimmung mit dem Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Gartenschauen in Bayern sollen Vorbildprojekte für Bürgerbeteiligung sein.