Der Nägeleinsplatz: Geschichte, heutige Bedeutung und Zustand
Vom 15. Jahrhundert bis zu den Luftangriffen im Jahr 1943 war das heutige Gebiet des Nägeleinsplatzes geprägt von Mühlen. Vor dem Zweiten Weltkrieg war die Pegnitz an dieser Stelle direkt erlebbar: Kinder spielten im Schlamm und Wasser. Beim Wiederaufbau der weitgehend zerstörten Altstadt nach 1945 stand der Hochwasserschutz im Vordergrund. Das Flussbett wurde ausgebaut, die Mauern erhöht und die Reste der Mühlen entfernt. Der direkte Zugang zur Pegnitz ging damit verloren.
Der Nägeleinsplatz in seiner heutigen Form wurde in den 1960er Jahren geplant. Zusammen mit seinem Umfeld ist er das "Tor zur Altstadt" an der viel genutzten Rad- und Fußwegverbindung aus dem westlichen Pegnitztal. Mit dem Kettensteg, der Maxbrücke und dem Weinstadel liegen auch drei bedeutende Nürnberger Sehenswürdigkeiten in diesem Bereich. Durch seine Lage am Zugang zur Altstadt und entlang der Pegnitz ist der Nägeleinsplatz und sein Umfeld einem hohen Nutzungsdruck ausgesetzt.
Das gesamte Areal befindet sich derzeit in einem unbefriedigenden Zustand, wie die Machbarkeitsstudie von 2018 aufzeigt:
Der Bereich am Hallertor wirkt vernachlässigt. Für den Fuß- und Radverkehr stellt er eine Engstelle dar. Es handelt sich an dieser Stelle um die mit Abstand am stärksten genutzte Altstadt-Zufahrt für Fahrräder (bis zu 5.500 Radfahrende in 16 Stunden laut Verkehrszählung 2018), die auf engem Raum auch mit zu Fuß gehenden geteilt werden muss.
Der Uferbereich am Kettensteg ist nicht öffentlich zugänglich, wird teilweise jedoch durch den anliegenden Biergarten genutzt.
Der Nägeleinsplatz selbst verfügt über einen großen Baumbestand, ist jedoch kaum als Grünfläche wahrnehmbar, da ein Großteil der Fläche als Parkplatz genutzt wird.
Das Gebiet zwischen dem Weinstadel und der Zufahrt zur Trödelmarkt-Insel wirkt ebenfalls vernachlässigt und lädt nur in einem kleinen Teil zur Pegnitz hin zum Verweilen ein. Die Grünfläche ist nicht nutzbar.