Planungshintergrund
Nicht nur das Gemeinschaftshaus soll saniert werden: Die Generalsanierung ist Teil des Stadterneuerungsprozesses in Nürnberg Südost. Diese hat zum Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern. In der Praxis schlägt sich dies in verschiedenen Projekten nieder, die auf die Bedarfe des Stadtteils abgestimmt sind. Die Maßnahmen und Projekte werden vom Bund und dem Freistaat Bayern mit Zuschüssen unterstützt. Im Vorfeld wurden die Chancen und Bedarfe von Langwasser Südost im Rahmen eines Integrierten Stadtteilentwicklungskonzepts untersucht.
Chancen und Herausforderungen in Langwasser
Aus diesem Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept lassen sich einige Herausforderungen, Bedarfe und Chancen für Langwasser ableiten: Demographisch unterscheidet sich der Stadtteil von anderen Quartieren durch einen höheren Altersdurchschnitt der Bewohnerschaft und einen hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Herausforderungen sind beispielsweise der Umgang mit rechten Tendenzen. Zudem bemängeln Bürgerinnen und Bürger, dass es einige Orte im Quartier gibt, die eher negativ besetzt seien und aufgewertet werden müssten. Ebenso mangele es an Begegnungsräumen und attraktiven gastronomischen Angeboten.
Als generationenübergreifender offener Ort bietet das Gemeinschaftshaus die Chance, gemeinsam die Lebensqualität im Quartier zu verbessern. "Mit der Stadtteilbibliothek, den offenen Räumen für zahlreiche freie Gruppen und vielfältigen Veranstaltungs- und Freizeitangeboten ist es das Kulturzentrum des Stadtteils und gleichzeitig Knotenpunkt des weitreichenden bürgerschaftlichen Netzwerks im Südosten. Die Vernetzung über das Stadtteilforum Langwasser funktioniert hier sehr gut“, heißt es im o.g. Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept. Durch die Sanierung des Gemeinschaftshauses wollen wir diese Funktion durch erweiterte Angebote und Möglichkeiten noch ausbauen.
Inhalte der Sanierung
Die voraussichtlichen Gesamtkosten der Sanierung betragen 12,7 Mio. Euro. Sie werden bezuschusst mit Mitteln aus den beiden Städtebauförderprogrammen “Investitionspakt Soziale Stadt im Quartier“ und “Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm II – Soziale Stadt“.
Die Sanierung beinhaltet verschiedene technische und gestalterische Aspekte, unter anderem:
- eine grundlegende technische Erneuerung der Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Elektroinstallationen und Toiletten
- die barrierefreie Erschließung
- den Einbau eines Aufzugs in die Bibliothek und die Kegelbahn
- die Umsetzung von Brandschutzmaßnahmen und Vorgaben der Arbeitssicherheit
- Überarbeitung der Wand- und Deckenoberflächen
- die Renovierung der Gruppen- und Werkräume sowie der Gaststätte (Gasträume, Küche, Instandsetzung der Kegelbahn, Biergarten) und Außenanlagen.
Die ehemalige Hausmeisterwohnung und ein Teil der ehemaligen Pächterwohnung werden zur Nutzung für kulturelle Aktivitäten umgebaut. Die bestehende Charakteristik des Gebäudes soll weitgehend erhalten bleiben.
Quartiersbüro Südost
Geplant ist, ab Ende 2019 ein Quartiersbüro mit einem/einer Quartiersmanager/in einzurichten. Das Quartiersbüro hat die Aufgabe, Informationen über aktuelle Planungen, die Entwicklung und die vielfältigen Einrichtungen, Neuigkeiten und Veranstaltungen im Stadtteil zu vermitteln. Es soll zudem Treffpunkt sein und Kontakte zu den verschiedenen Akteuren im Stadterneuerungsgebiet Südost vermitteln.