Planungshintergrund
Die Nürnberger Weststadt wurde in den letzten Jahren vertieft untersucht auf Grund der anhaltend hohen Entwicklungsdynamik. Die im Rahmen der nachfolgend beschriebenen Gutachten erarbeiteten Empfehlungen bilden den Handlungsrahmen für künftige Entwicklungen im Gebiet, auch für den neuen Quartierspark und den angrenzenden Grünzug.
Stadterneuerung in der Weststadt
„Stadterneuerung“ beschreibt einen Prozess der ganzheitlichen Weiterentwicklung eines Stadtteils. Die Stadterneuerung hat zum Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen im Gebiet zu verbessern. In der Praxis schlägt sich dies in der Realisierung vielfältiger Projekte nieder, die Bedarfe des Stadtteils decken und Entwicklungsimpulse setzen. Bund und Freistaat Bayern unterstützen die erforderlichen öffentlichen Investitionen mit Zuschüssen. Im Vorfeld der Ausweisung als Stadterneuerungsgebiet wurden die Chancen und Bedarfe der Weststadt im Rahmen sogenannter „Vorbereitender Untersuchungen“ ermittelt. Ein wesentliches Ergebnis: Es fehlt an Grünflächen!
Integriertes Stadtteilenwicklungskonzept
Als inhaltliche Grundlage der Stadterneuerung dienen die Aussagen integrierter Stadtteilentwicklungskonzepte (INSEKs). Diese formulieren Entwicklungsleitlinien für räumliche Entwicklungsschwerpunkte Nürnbergs. Ein strategisches Projekt ist die Entwicklung eines Quartiersparks in Eberhardshof.
Grün- und Freiraumkonzept Weststadt
Fehlende Grün- und Freiflächen in Verbindung mit einem hohen Grad an Flächenversiegelung erforderten vertiefte Untersuchungen im Rahmen eines Fachkonzeptes – auch vor dem Hintergrund des Klimawandels. Bei der Analyse stand die derzeitige Versorgung mit Freiräumen, deren Ausstattung, Vernetzungsstrukturen, Erreichbarkeiten und Zugänglichkeiten im Fokus. Als konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des Grünflächendefizites wird der Quartierspark Eberhardshof genannt. Unter Betrachtung der Folgen eines Klimawandels zählt gerade in dicht bebauten Stadtteilen jeder Baum. Daher werden die Straßen, die während der Bauphasen von Quartierspark und Wohnflächen betroffen sind, auch auf potenzielle Standorte für das Setzen von Straßenbäumen geprüft.
Städtebaulicher Wettbewerb Quelle-Areal
Für das Gebiet des ehemaligen Quelle-Areals wurde ein städtebaulicher Ideen- und Realisierungswettbewerb ausgelobt. Während für das ehemalige Versandgebäude unverbindliche Vorschläge zur Nachnutzung erarbeitet werden sollten (Ideenteil), war das Ziel des Realisierungsteiles, eine für Eberhardshof günstige Entwicklung der Quelle-Randflächen verbindlich festzulegen. Vorgabe der Auslobung war unter anderem die Entwicklung einer zusammenhängenden Grünfläche als wohnungsnaher Stadtteilpark. Der Entwurf des 1. Preisträgers sieht einen Park auf den Parkplätzen an der Südostecke des ehemaligen Quellegebäudes vor. Der Park sollte ein grünbestimmter Erholungsraum mit Spiel- und Sportgelegenheiten sein und als klimatischer Ausgleichsraum wirken. Lage und Form des nun vor der Realisierung stehenden Parks entstammen also dem Siegerentwurf des Wettbewerbsverfahrens.
Der nun im Dialog mit Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, entstehende Quartierspark soll sich langfristig in ein grünes Netz aus neuen Wegeverbindungen und aktiv und flexibel nutzbare Flächen einfügen, von denen bereits am Leiblsteg und am Fuchsloch erste Projekte umgesetzt worden sind.
Quartiersbüro Weststadt
In Kooperation mit dem Zentrum Aktiver Bürger und der Stadtteilkoordination (Sozialreferat der Stadt Nürnberg) betreibt das Stadtplanungsamt (Baureferat der Stadt Nürnberg) das Quartiersbüro Weststadt in der Fürther Straße 194. Das Quartiersbüro Weststadt bietet Informationen über aktuelle Planungen, die Entwicklung und die vielfältigen Einrichtungen, Neuigkeiten und Veranstaltungen in der Weststadt. Das Büro ist Treffpunkt, Veranstaltungs- und Ausstellungsort und vermittelt Kontakte zu den verschiedenen Akteuren im Stadterneuerungsgebiet Weststadt. Als offenes Fenster in den Stadtteil steht es allen Menschen im Gebiet Muggenhof, Eberhardshof, Doos und Gostenhof-West offen, die sich für die Entwicklung ihres Stadtteils interessieren.